Bilanz der Thüringer Polizei zum „Bitzmarathon 2015“: 2.195 Geschwindigkeitsüberschreitungen
Im Zuge des dritten bundesweiten Blitzmarathons wurden am 16. und 17. April 2015 im Freistaat Thüringen insgesamt 107.061 Fahrzeuge kontrolliert. Dabei wurden durch die mobil agierenden Polizeikräfte und die stationäre Geschwindigkeitsmesstechnik der Polizei 2.195 Geschwindigkeitsverstöße erfasst.
„Zu hohe Geschwindigkeit ist noch immer die Hauptunfallursache. Die Ergebnisse des aktuellen Blitzermarathons zeigen jedoch, dass sich die meisten Verkehrsteilnehmer verantwortungsvoll verhalten und die Verkehrsregeln beachten,“ erklärte Thüringens Minister für Inneres und Kommunales Dr. Holger Poppenhäger gestern in Erfurt. Er fügte hinzu: „Die Kontrollen der Polizei zeigen Wirkung. Die Beamten werden deshalb auch in Zukunft einen Schwerpunkt ihrer Arbeit auf die Sicherheit des fließenden Verkehrs legen.“
Im Jahr 2014 wurden bei Verkehrsunfällen auf Thüringer Straßen über 8.500 Personen verletzt, 121 Menschen verloren im Straßenverkehr ihr Leben. Eine der Hauptunfallursachen in Thüringen ist nach wie vor das Fahren mit unangepasster und überhöhter Geschwindigkeit. Zwar lässt sich gegenüber dem Vorjahr ein leichter Rückgang der Zahlen feststellen, mit rund einem Drittel aller Unfälle rangiert das zu schnelle Fahren aber nach wie vor unverändert deutlich als Unfallursache Nummer Eins.
Dieser Entwicklung Rechnung tragend beteiligte sich der Freistaat Thüringen bereits zum dritten Mal am Blitzmarathon, der in diesem Jahr erstmals europaweit stattfand. Das erklärte Ziel der Kampagne war es, die durch überhöhte Geschwindigkeit verursachten Gefahren ins Bewusstsein der Verkehrsteilnehmer zu rücken, um einen möglichst nachhaltigen präventiven Effekt zu bewirken. Ein solcher positiver Effekt lässt sich durch die erfassten Zahlen belegen. Während die Gesamtzahl der kontrollierten Fahrzeuge * und die Anzahl der festgestellten Geschwindigkeitsüberschreitungen ** gegenüber dem Vorjahr zunahm, sank die Quote der Beanstandungen von 2,31 im Jahr 2014 auf 2,05 Prozent im Jahr 2015. Auch die Zahl der aufgrund erheblicher Überschreitungen zu erwartenden Fahrverbote ging von 34 im Jahr 2014 auf 25 im Jahr 2015 zurück.
An insgesamt 151 Kontrollstellen waren 366 Beamtinnen und Beamte eingesetzt. Zweifelhafter „Spitzenreiter“ im Bereich des zu schnellen Fahrens war ein Autofahrer, der mit 134 statt zulässigen 80km/h auf der B 281 bei Unterwellenborn ertappt wurde. Neben einem Fahrverbot bekommt er voraussichtlich mindestens zwei Punkte in Flensburg und muss außerdem wenigstens 240 Euro Bußgeld zahlen. Ihm folgten ein Pkw-Fahrer im Rennsteigtunnel, welcher mit 133 bei erlaubten 80 km/h gemessen wurde und ein Fahrzeugführer im Lobdeburgtunnel mit 128 bei erlaubten 80 km/h. Diese Kraftfahrer müssen ebenfalls mit empfindlichen Bußgeldern und Fahrverboten rechnen.
Neben den Geschwindigkeitsüberschreitungen wurden 82 Verstöße gegen die Gurtpflicht, 27 „Handy-Verstöße“, drei Alkoholverstöße und 192 sonstige Verstöße festgestellt. Im Zuständigkeitsbereich der Landespolizeiinspektion Jena sind an unterschiedlichen Kontrollorten zwei Fahrzeugführer beim Fahren ohne Fahrerlaubnis und im alkoholisierten Zustand festgestellt worden. Es wurden Strafverfahren gegen die beiden männlichen Fahrer eingeleitet.
Als besondere erfreuliche Feststellung bleibt zu erwähnen, dass es am gestrigen Tag entgegen der Tatsache, dass die Donnerstagnachmittage regelmäßige Unfallschwerpunkte auf Thüringer Autobahnen bilden, lediglich ein Verkehrsunfall in diesem Bereich zu verzeichnen war. Die Reaktionen der Verkehrsteilnehmer waren durchweg positiv, selbst die Mehrheit der mit Geschwindigkeitsübertretungen festgestellten Fahrerinnen und Fahrer zeigte Verständnis und betonte die Einsicht in die Notwendigkeit der Geschwindigkeitskontrollen.
- = 2014: 71.710 Fahrzeuge / 2015: 107.061 Fahrzeuge
** = 2014: 1.659 Überschreitungen / 2015: 2.195 Überschreitungen
Verfasst von: Polizei Jena
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