Die Chance auf ein „Zweites Leben“: Jährlich gibt es über 100 Stammzelltransplantationen am Thüringer Universitätsklinikum

19.08.15 • JEZT AKTUELL, START, WISSENSCHAFT, MEDIZIN & TECHNIKKeine Kommentare zu Die Chance auf ein „Zweites Leben“: Jährlich gibt es über 100 Stammzelltransplantationen am Thüringer Universitätsklinikum

JEZT - Rolf Martin bedankt sich beim Team der Sektion Stammzelltransplantation am Universitaetsklinikum Jena - Foto © UKJ Riese

Rolf Martin (4. von links) bedankt sich beim Team der Sektion Stammzelltransplantation am Universitätsklinikum Jena – Foto © UKJ Riese

„Schwestern, Pfleger, Ärzte und Doktoren, sie alle pflegten mich in großer Zahl […]. Zu meinem Wohl und nicht zur Qual!“, so lautet die erste Strophe von Rolf Martins Gedicht, das er an das Team der Sektion für Stammzelltransplantation am Universitätsklinikum Jena (UKJ) richtet. Sein besonderer Dank hat einen ernsten Hintergrund: Im September vergangenen Jahres erkrankt er am sogenannten myelodysplastischen Syndrom, MDS, einer Erkrankung des Knochenmarks. Vor einem halben Jahr erfolgte die Stammzelltransplantation am UKJ. „Wir freuen uns, dass Herr Martin nach der intensiven Therapie nun auf dem Weg der Genesung ist“, sagt Prof Dr. Andreas Hochhaus, Direktor der Abteilung für Hämatologie und Internistische Onkologie am Universitätsklinikum Jena.

Der 61-jährige Patient ist dankbar: „Ich hatte großes Glück, dass ein geeigneter Fremdspender gefunden wurde und er mir mit der Stammzellspende die Chance auf ein zweites Leben ermöglicht. Da ich mich sehr gut am Klinikum betreut fühle, möchte ich meine Wertschätzung mit einem Gedicht ausdrücken. Ein großes Dankeschön geht vor allem auch an meine Frau und meine Tochter, die mich abwechselnd betreut haben, obwohl es besonders für die Angehörigen eine anstrengende Zeit ist.“

2014 wurden über 100 Stammzelltransplantationen am Universitätsklinikum Jena durchgeführt. Knapp die Hälfte davon entfällt auf allogene Transplantationen, bei der Stammzellen von einem geeigneten Familien- oder Fremdspender nach einer vorbereitenden Therapie auf den Patienten übertragen werden. „Banges Warten und Ängste, wie die Stammzellen anwachsen, gab es insbesondere direkt nach der Transplantation“, erinnert sich Rolf Martin. „Neben der unmittelbaren Phase nach der Stammzelltransplantation ist auch die Nachsorge von entscheidender Bedeutung“, betont die Sektionsleiterin für Stammzelltransplantation am Universitätsklinikum, PD Dr. Inken Hilgendorf, die in Kooperation mit weiteren Transplantationszentren gerade einen Nachsorgepass für Stammzelltransplantierte erarbeitet. Regelmäßig kommt Rolf Martin daher in die KMT-Ambulanz.

Seit der Transplantation gehe es für ihn bergauf. „Während meiner Erkrankung musste ich bis zu 20 verschiedene Medikamente nehmen, jetzt konnten diese auf zwei Medikamente reduziert werden. Das ist eine erhebliche Erleichterung für mich. Außerdem konnte ich wieder mit Reha-Sport anfangen.“ Auch beim Haar zeigen sich Veränderungen. „Früher hatte ich nicht so eine Lockenpracht“, scherzt er. Auch möchte er wieder in seinem Beruf als Taxifahrer arbeiten. „Nun fang´ ich ein 2. Leben an“, heißt es am Ende des Gedichtes.





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