„Feinste Gewebestrukturen milimetergenau operieren“: Erstmals ist in Mitteldeutschland ein moderner Operationsroboter bei Erkrankungen der Lunge im Einsatz

22.10.15 • JEZT AKTUELL, START, WISSENSCHAFT, MEDIZIN & TECHNIKKeine Kommentare zu „Feinste Gewebestrukturen milimetergenau operieren“: Erstmals ist in Mitteldeutschland ein moderner Operationsroboter bei Erkrankungen der Lunge im Einsatz

JEZT - PD Dr. Matthias Steinert und sein Team der Thoraxchirurgie operieren seit September mit dem DaVinci-OP-Roboter - Foto © UKJ Scheere

Millimetergenauer Eingriff: PD Dr. Matthias Steinert und sein Team der Thoraxchirurgie operieren seit September mit dem DaVinci-OP-Roboter. – Foto © UKJ Wetzel

Premiere für den DaVinci-Si-Operationsroboter in der Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie am Universitätsklinikum Jena (UKJ): Seit Ende September konnten die ersten Operationen im Brustraum durchgeführt werden. Bei der ersten Operation entfernten die Experten erfolgreich einen Lungentumor bei einem 40-jährigen Patienten aus Weimar. Damit ist das UKJ die einzige Klinik in Mitteldeutschland, die das System in der Thoraxchirurgie einsetzt. Am Thüringer Universitätsklinikum nutzen bereits die Kliniken für Urologie und Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie sowie die Frauenklinik das System.

„Wir stärken dadurch unser Konzept einer konsequent minimal-invasiven Therapie der Organe des Brustraumes, erklärt Prof. Dr. Torsten Doenst, Direktor der Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie am UKJ. „Mittlerweile können wir praktisch alle Herzklappenoperationen über einen kleinen Schnitt am rechten Thorax durchführen, ohne die sonst übliche Durchtrennung des Brustbeins. Dies machen wir meist Video-unterstützt. Mit dem Operationsroboter können wir jetzt auch feinste Gewebestrukturen millimetergenau darstellen und operativ angehen. Das ist besonders für die Tumorchirurgie wichtig. Nur kleinste Hautschnitte sind nötig. Umliegende Gefäße und Nerven werden besser geschont“, so Doenst weiter.

Der DaVinci-Roboter besteht aus einer Steuerkonsole, die vom operierenden Arzt bedient und kontrolliert wird, Roboterarmen mit den notwendigen chirurgischen Instrumenten und einer 3D-HD-Kamera, die das Operationsfeld in zehnfacher Vergrößerung darstellt. „Durch diese technische Evolution gelingt es, neue Horizonte in der Behandlung vieler Krankheitsbilder im Brustkorb zu ermöglichen. Wir können ein breites Spektrum an Lungenerkrankungen behandeln. Ein Jahr lang wurde die Einführung intensiv vorbereitet“, erklärt PD Dr. Matthias Steinert, Leiter der Sektion Thoraxchirurgie am UKJ.

Von der Roboter-assistierten Operation profitieren insbesondere Patienten mit Krebserkrankungen, so Steinert. „Im onkologischen Bereich können Tumorstrukturen passgenau behandelt und die Sicherheit für Patienten wesentlich verbessert werden.“ Zudem könne das System Operationstraumata reduzieren. „Durch die raschere Mobilisierung reduzierten sich postoperative Komplikationen wie Thrombosen oder Lungenentzündungen. Patienten sind schneller wieder mobil“, betont der Chirurg.





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