„DAS WAR DER HAMMER!!!“: Im DFB Pokalspiel verkaufte sich unser FCC teuer, aber am Ende fehlte ihm das Glück

29.10.15 • JEZT AKTUELL, SPORT, STARTKeine Kommentare zu „DAS WAR DER HAMMER!!!“: Im DFB Pokalspiel verkaufte sich unser FCC teuer, aber am Ende fehlte ihm das Glück

JEZT - FCC Logo Illumination - Abbildung © MediaPool Jena

(JEZT / FCC) – Der FC Carl Zeiss Jena unterlag gestern Abend in der 2. Hauptrunde des DFB-Pokals vor ausverkauftem Haus dem haushohen Favoriten VfB Stuttgart knapp mit 0:2. Der Bundesligist kann erst in der Nachspielzeit mit einem verwandelten Handelfmeter alles klar machen. Dabei zeigte der FCC eine tolle Leistung und machte den Dreiklassenunterschied mit Herz und Leidenschaft über weite Strecken der Partie wett. Vor der Rekordkulisse von 18.000 Zuschauern im ausverkauften Ernst-Abbe-Sportfeld sorgten die Fans in der Südkurve vor Anpfiff für eine tolle Choreographie. Unter dem Motto „Im Schein des Lichtes das Sportfeld tobt“ erwachten hierbei sogar die altehrwürdigen Flutlichtmasten wieder zu Leben. Und Leben war auch gleich auf dem Platz.

Gerade einmal vier Minuten waren gespielt, als Vojvoda das Leder in den Stuttgarter Strafraum befördert, wo ein VfB-Abwehrspieler in höchster Not vor Marcel Bär klären kann. Wiederum vier Zeigerumdrehungen später spielt Krauße auf die linke Seite zu Bär, der von der Strafraumkante abzieht. Sein Schuss kann jedoch geblockt werden. Die anschließende erste Ecke unseres FCC bringt nichts ein (8.). Die Stuttgarter benötigten einige Zeit, um in die Partie zu finden. Nach einem Foul von Eismann an Heise hatten die Schwaben durch einen Freistoß von der halblinken Seite die erste Tormöglichkeit. Den direkt aufs Tor getretenen Standard konnte Raphael Koczor im Gewühl sicher entschärfen (15.). VfB-Trainer Alexander Zorniger erwartete eine „eklige Partie“ für seine Mannschaft und er sollte Recht behalten. Unser FCC agierte zweikampfstark und griffig und ließ das Offensiv- und Kombinationsspiel der Stuttgarter damit kaum zur Entfaltung kommen. Der Bundesligist kam meist über seine linke Seite, wo speziell Sören Eismann alle Hände voll zu tun hatte. So nach einer scharfen Hereingabe von Didavi, in deren Anschluss Justin Gerlach das Spielgerät in höchster Not zur Ecke klären kann (18.). In Folge einer starken Abwehr von Krstic leitet er über die linke Seite den Konter ein. Velimir Jovanovic übersprintet zwei, drei Stuttgarter und kann – bereits im Stuttgarter Strafraum – erst in letzter Sekunde vom Ball getrennt werden. (20.).

Auf der Gegenseite passte unsere Defensive im Anschluss an einen Einwurf einmal nicht richtig auf – und schon war es passiert: Stuttgarts Mannschaftskapitän Martin Harnik bekommt die Kugel, tanzt zwei Jenaer Verteidiger aus und legt das Spielgerät dann überlegt an Raphael Koczor zur 1:0-Führung für die Schwaben in die Maschen des Jenaer Tors (22.). Da zeigte der österreichische Nationalspieler seine komplette Klasse. Der hervorragenden Stimmung im Ernst-Abbe-Sportfeld tat der Rückstand kaum einen Abbruch. Anders sah es schon mit der Verteilung der Spielanteile aus: Stuttgart nahm das Heft des Handelns langsam in die Hand und unser FCC tat sich zunehmend schwer, wieder Zugriff auf Spiel und Gegner zu finden. Doch wenn es schnell ging, zeigten sich die Unsicherheiten des VfB. Einen langen Ball von Klingbeil unterschätzt der neue Linksverteidiger Heise, so dass Bär die Kugel erlaufen kann und kraftvoll flach ins Zentrum schlägt. Dort erreicht Jovanovic die Kugel auf Höhe des Elfmeterpunktes als Erster, kann den schnellen Ball aber nicht kontrollieren (36.). Folglich ging es mit einem knappen 0:1-Rückstand in die Pause.

Zu Beginn der zweiten 45 Minuten meldeten sich erneut die aktiven Fans in der Südkurve zu Wort. Diesmal mit einem klaren Bekenntnis zum Erhalt der Südkurve als Heimbereich im Rahmen des beschlossenen Stadionumbaus. Auf dem Platz dauerte es keine 5 Minuten, bis das Tornetz der Schwaben das erste Mal an diesem Abend wackelte – leider wurde es nur von außen getroffen. Krauße setzte sich auf der linken Seite durch und flankt ins Zentrum, wo Manfred Starke die Kugel per Kopf mit Hilfe einer Körperdrehung auf das Stuttgarter Gehäuse beförderte. Nur einen Meter am linken Pfosten vorbei landete das Spielgerät in den Maschen des Außennetzes (50.). Volkan Uluc reagierte früh in der 2. Spielhälfte mit einem Wechsel und brachte bereits 9 Minuten nach Wiederanpfiff Maximilian Schlegel für Mergim Vojvoda in die Partie. Schlegel nahm fortan die angestammte linke Seite im Mittelfeld ein, Marcel Bär wechselte auf die ebenso vertraute rechte Seite. Nach einem langen Freistoß von René Klingbeil steht Sören Eismann plötzlich im Stuttgarter Strafraum völlig blank, aber leider auch im Abseits (55.).

Der FCC merkte, dass hier trotz des Rückstandes etwas gehen könnte und agierte mutig. Stuttgart hingegen spielte zurückhaltend, fast passiv und man hatte den Eindruck, dass der haushohe Favorit die knappe Führung irgendwie über die Zeit bringen möchte. Als sie sich dann doch einmal entschieden, am Spielgeschehen teilzuhaben, wurde es gleich gefährlich: Maxim trieb das Leder nach vorne und legte auf Harnik ab, dessen Schuss abgefälscht wird und am bereits geschlagenen Koczor vorbei knapp im Toraus landet (62.). Wiederum der Österreicher zwang 120 Sekunden später zu einer Fußabwehr und unmittelbar danach Marcel Bär zu einer Kopfballklärung knapp vor der Torlinie (64., 65.). 25 Minuten vor dem Ende brachte Volkan Uluc mit Johannes Pieles für Velimir Jovanovic eine frische Kraft für den Sturm. Bei vielen Zeiss-Fans dürften Erinnerungen an die 1. Hauptrunde gegen den HSV wachgeworden sein, als der Youngster in d er Verlängerung für den entscheidenden Treffer zum 3:2 sorgte. Erst einmal verlor allerdings Sunjic in der Vorwärtsbewegung den Ball gegen Bär, doch der wusste leider mit dem Geschenk nichts anzufangen (68.).

In Spielminute 76 hatte schließlich Maximilian Schlegel die riesen Möglichkeit zum Ausgleich. Er profitierte von einem kapitalen Missverständnis zwischen den Stuttgarter Innenverteidigern und ihrem Schlussmann Tyton und kam an der Strafraumkante zum Schuss. Dieser ging knapp links am Tor vorbei – schade! „Volle Offensive“ hieß die Devise dann 10 Minuten vor dem Ende. Wiezik kam für Filip Krstic in die Partie. Carl Zeiss spielte im Rahmen der Möglichkeiten eines Viertligisten klasse und bestimmte die 2. Halbzeit über weite Strecken. Nur beim entscheidenden letzten Pass fehlte häufig die nötige Präzision. Die Zeiss-Fans gaben bis zum Schluss alles, um ihre Elf zum Ausgleich zu peitschen.

Als die komplette Mannschaft des FCC aufgerückt, erobert Stuttgart den Ball. Maxim treibt die Kugel nach vorne und legt quer auf Didavi. Der zurückgeeilte Erlbeck klärt für seinen Keeper auf der Linie – regelwidrig per Hand. Neben der roten Karte gegen Erlbech gab es zudem einen Elfmeter für die Schwaben. Maxim versenkte die Kugel im linken unteren Eck. Raphael Koczor roch zwar den Braten, erreichte den platziert geschossenen Elfmeter allerdings nicht. Am Ende bleibt ein sehr schmeichelhafter Erfolg des Bundesligisten VfB Stuttgart und bei den Zeiss-Fans vor allem ein Gefühl: Mächtiger Stolz auf eine tolle Mannschaftsleistung, auf die sich im Regionalliga-Alltag aufbauen lässt.





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