„Das Leben ist ein Selfie“ – Der gnadenlose Faktencheck von Jenareporterin Jane Napoli (Teil 6)
Dieser Tage erreichte uns folgende kleine Anfrage einer Jenaer Landtagsabgeordneten, die wir umgehend an unsere Spezialredaktion „AFD (= Ausgesprochen: Frech & Dumm)“ weitergeleitet haben. Sie lautet wie folgt:
„Liebe Leute von JEZT,
ich frage 1.) Ist grundsätzlich etwas einzuwenden am Tragen von blitzblanken schwarzen Stiefeln beim Schwenken der Deutschen Fahne und dem Heben des rechten Arms?
2.) Ist es zu beanstanden, wenn man dabei Hosen trägt, die sich über dem Stiefelrand seitlich aufblähen und Jacken, die eine betonte Taille und wattierte Schultern haben?
3.) Gibt es Probleme, wenn man bei Veranstaltungen meiner Partei rote Fahnen trägt, mit weißer runder Einlassung, in der sich ein dunkles, in etwa dem Kruzifix nachempfundenes Symbol befindet?
4.) Mit welchen Schwierigkeiten ist zu rechnen, wenn dabei gewisse Lieder gesungen oder gewisse Überzeugungen geäußert werden, die möglicherweise Übereinstimmungen mit Liedern und Überzeugungen der Deutschen Vergangenheit aufweisen?
5.) Und schließlich: Wie weit darf unsere Hilfsbereitschaft gegenüber Leuten gehen, die ohne Genehmigung in unser Vaterland einmarschieren einreisen?
Eure Landtagsabgeordnete“
Es antwortet ihr Jenareporterin Jane Napoli aus der AFD-Redaktion:
„Liebe Landtagsabgeordnete,
am Tragen von winterfestem Schuhwerk beim Schwenken der Deutschen Fahne und am gegenseitigen Zuwinken mit dem rechten Arm kann man grundsätzlich nichts aussetzen. Das ist alles rechts-sicher und diplom-juristisch einwandfrei.
Auch das Tragen von tarngrünen Beinkleidern sowie von dunklen Jacken oder T-Hemden mit Schriftzügen in altdeutschen Großbuchstaben ist hauptsächlich eine modische Frage, an der grundsätzlich nichts aussetzen ist. Rechts-zwei-drei-vier, rechts-zwei-drei-vier!
Unter Umständen könnte das Schwenken von Fahnen, die hauptsächlich in traditionellem schwarz, weiß, rot gehalten sind, bei Demonstrationen auf dem Erfurter Domberg oder vor Gemeinschaftsunterkünften für manche Menschen irritierend sein, vor allem dann, wenn diese an Baseballschlägern befestigt sind. Jedoch dürfte auch daran grundsätzlich nichts auszusetzen sein, wenn die Fahnenträger halt nichts besseres zur Verfügung hatten. Kann dies notfalls vor Gericht durch einen Rechts-Anwalt belegt werden, dann ist auch dies diplom-juristisch einwandfrei.
Auch das Absingen gewisser Lieder und das Äußern bestimmter Überzeugungen, die in unbestimmten Übereinstimmungen der, für manche Menschen ungewissen Verfehlungen völkischer Vergangenheit stehen, ist absolut rechtens, jedenfalls solange man persönlich daran glaubt und nur laut genug äußert. Merke: Je lauter man brüllt, desto überzeugender kommt dies für andere Menschen rüber.
Sogar das Beheizen von Flüchtlingsunterkünften durch besorgte Bürger kann in kalten Nächten, bei Zugrundelegung von Maßstäben altdeutscher Traditionen wie beispielsweise der germanischen Sonnenwendfeuer zur Vertreibung des Winters, diplom-juristisch einwandfrei sein und man könnte daran nichts aussetzen, sofern hierbei niemand zu Schaden kommt.
Unter diesen Umständen wäre all das von Ihnen nachgefragte rechts-sicher, denn Politik ist schließlich die Kunst des Möglichen und über die Politik mancher Partei braucht man sich nun wirklich nicht mehr zu wundern. Oder wie Angler sagen würden: Frauke Petry Heil!
gez.
Jane Napoli“
Verfasst von: Redaktion
Ein Kommentar
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Liebe Jane Napoli,
das ist ein schöner Beitrag.
Ein paar Fragen stellen sich mir jedoch:
Nach dem Lesen des Artikels scrollte ich zurück zum Seitenanfang, dort fiel mir voller Entsetzen die Anzeige zu „Star Wars: Das Erwachen der Macht“ auf. Ist das ein versteckter Hinweis auf kommende politische Ereignisse? Muss ich Angst haben? Wird das Gute am Ende gewinnen? Was haben die Angler damit zu tun?