Science City Jena bleibt in der 2. Basketball-Bundesliga die „Mannschft der Stunde“ und weiterhin ungefährdeter Tabellenführer

25.11.15 • JEZT AKTUELL, SPORT, START, UNSER JENAKeine Kommentare zu Science City Jena bleibt in der 2. Basketball-Bundesliga die „Mannschft der Stunde“ und weiterhin ungefährdeter Tabellenführer

JEZT - Science City Jena Website Logo - Abbildung © MediaPool Jena

(JEZT / SCIENCE CITY BASKETS) – Das Duell Spitzenreiter gegen Tabellenzweiter, eine mit 2478 Zuschauern gefüllte Arena, lautstarke Tribünen und zwei auf Augenhöhe agierende Kontrahenten bildeten am Samstagabend den würdigen Rahmen für das geilste Gipfeltreffen seit Sir Edmund Hillarys Erstbesteigung des Mount Everest im Jahr 1953. In der Begegnung zwischen den Ostthüringern und Rasta Vechta wurden allen Erwartungen erfüllt, eigentlich sogar eher übertroffen. Das Harmsen-Team schlug den ärgsten Verfolger aus Niedersachsen nach unglaublich mitreißenden 40 Minuten knapp mit 76:73, verteidigt trotz des schwerwiegenden Ausfalls von Anführer Immanuel McElroy die Spitzenposition in der ProA. Das Fehlen des routinierten Allstars, der aufgrund einer hartnäckigen Infektion bis auf weiteres pausieren wird, kompensierte das Jenaer Team als geschlossene Einheit. Jeder Akteur der in weißen Leibchen auflaufenden Saalestädter packte 20 bis 30 Prozent Willen und Leidenschaft drauf, kämpfte, ackerte und rannte für seine Mitspieler, nicht zuletzt aber auch für IMac.

Science City Jena TV FastBreak TeaserWährend sich von Beginn an ein offener Schlagabtausch entwickelte, die sowohl qualitativ als auch breit aufgestellten Niedersachsen spätestens durch das Fehlen von McElroy als Favorit in die Partie gingen, ließen sich Jenas Korbjäger durch Vechtas große Namen nicht vom gesteckten Ziel „Heimsieg“ abbringen. Ein Dunk von Oliver Clay zum 2:2-Ausgleich (2.) sowie Guido Grünheids Dreier zur 12:6-Führung (6.) gaben schnell die Richtung vor und verstärkten die breite Brust der Ostthüringer nach zuletzt sechs Siegen in Folge. Den Rastas war es bis zur 10.Minute zwar gelungen die Partie kurzzeitig auf 14:13 zu drehen, Science City hatte jedoch seine Standfestigkeit nach dem Erreichen der Auftakt-Etappe bis zur ersten Viertelpause unter Beweis gestellt. Entsprechend motiviert und gallig starteten die Hausherren mit der zweiten Luft in die Phase bis zur Halbzeitpause. Jenas stark spielender U18-Nationalspieler Lukas Wank und Jelani Hewitt drehten das Duell umgehend auf 18:14 (12.) bevor Vechta auf der Überholspur ansetzte. Die Versuche der Niedersachsen blieben jedoch im Ansatz stecken, denn während Science City die Lücken in der Verteidigung mit zunehmend hoher Intensität und Leidenschaft schließen konnte, erhöhten Hewitt und Grünheid offensiv auf 25:17 (14.). So zeigte die im Anschluss von Gäste-Trainer Andreas Wagner genommene Auszeit auch nur kurzzeitig Wirkung. Nach zwei Freiwürfen von Carlos Medlock zum 29:26-Anschluss (15.) fand Science City bis zur Halbzeitsirene die richtigen Antworten, traf durch den von seiner Knieverletzung genesenen Lars Wendt (32:26) und Kapitän Wayne Bernard (37:26) zwei enorm wichtige Distanzwürfe vor dem Kabinengang. Den traten beide Kontrahenten dann mit einer Jenaer 39:28-Führung an, nachdem Guido Grünheid 15 Sekunden vor der Pause mit dem schönsten Verstopfer der bisherigen Saison für zahlreiche „Aaahs“ und „Ooohs“ gesorgt.

Das erste Ausrufezeichen nach der Halbzeitpause setzte Vechtas Flügelspieler Jeremy Dunbar. Sein humorloser Dreier zum 39:31 sollte die Aufholjagd der Gäste starten. Einmal mehr war es jedoch das Harmsen-Team, welches hochmotiviert konterte, den zwischen acht bis zwölf Punkten pendelnden Vorsprung konservierte und sich mit einer verdienten 53:44-Führung in in die letzte Viertelpause verabschiedete. In den finalen zehn Minuten nahm der Zweikampf um den Gipfel noch einmal kräftig Fahrt auf. Zwar sorgte Jelani Hewitt bis zur 32.Minute (58:49) zunächst für stabilen Halt im Kampf um die Tabellenspitze, mit zunehmenden Höhenmetern schmolz Jenas Vorsprung allerdings wie Schnee in der Sonne. Neben einem wie vernagelt wirkenden Korb der Gäste sorgte der zunehmend effektiver werdende offensive Output von Medlock und Co. für einen späten Richtungswechsel. Vechtas Leader Chase Griffin, der Science City in den letzten Jahren mit Phoenix Hagen und Gotha Rockets schon mehrfach wehgetan hatte, erzielte jenseits der 6,75m-Linie die erste Rasta-Führung (59:58) seit dem ersten Spielabschnitt. Dass ausgerechnet Jenas jüngster Akteur Lukas Wank – Jahrgang 1997 – an der Freiwurflinie keine Nerven zeigte und seine beiden Freiwürfe zur erneuten Führung für Science City (60:59) verwandelte, darf als sehr erfreulicher Fingerzeig in der Entwicklung des McElroy-Zöglings gewertet werden.

JEZT - Science City Jena Trainer Bjoern Harmsen- Foto © SCJ

Science City Jena Trainer Björn Harmsen – Foto © SCJ

Nur wenige Zeigerumdrehungen später glich Carlos Medlock zwar noch einmal auf 62:62 (35.) aus, näher sollten die Reiterstädter dem Sieg in der Sparkassen-Arena jedoch nicht mehr kommen. Der in seinem Zug zum Korb kaum zu stoppende Jelani Hewitt sowie Julius Wolf mit seinem erfolgreicher Dreier zum 71:67 (38.) verhalfen Science City mit unmittelbarer Sicht auf den Gipfel die restliche Distanz zu überwinden, bevor Wayne Bernard und Jelani Hewitt mit ihren Freiwürfen stellvertretend für das gesamte Team die Jenaer Flagge auf dem Gipfel in den Boden rammen konnten. „Vechta ist ein starkes und sehr gut gecoachtes Team. Insofern war uns vor dem Spiel die Schwere der Aufgabe bewusst. Letztendlich haben die Jungs das Fehlen von Mac sehr gut abgefedert. Hut ab vor jedem einzelnen meiner Spieler, vor der gesamten Mannschaft, die diesen Ausfall sensationell kompensieren konnte. Speziell im Rebound haben wir unseren Anführer vermisst. Dennoch hat keiner der Jungs seinen Kopf hängen lassen. Das Team hat unglaublich gekämpft, den Ball gut bewegt und so bin ich am Ende selbst etwas sprachlos hinsichtlich unserer heutigen Leistung“, sagte Jenas Coach Björn Harmsen nach dem Gipfeltreffen.

„Natürlich bin ich stolz auf den Sieg gegen einen so stark besetzten Gegner, vor allem unter diesen Vorzeichen. Wir mussten nach Macs Ausfall unseren wichtigsten Leistungsträgers ersetzen, die Verantwortung auf viele Schultern verteilen. Das ist uns mit Rückblick auf diese Begegnung denke ich ganz gut gelungen“, erklärte Guido Grünheid nach dem Sieg. „Die Jungs haben alle bis zum Umfallen gekämpft, am Ende des Spiels die wichtigen Stops geholt und die richtigen Plays gemacht und deshalb haben wir auch verdient gewonnen. Wir widmen diesen Sieg IMac, dem wir baldige Genesung und eine schnelle Rückkehr aufs Parkett wünschen aber natürlich auch unserem Geburtstags-Doc, Mannschaftsarzt Dr. Stanek, der jetzt hoffentlich etwas entspannter feiern wird“, sagte der Ex-Nationalspieler nach dem Sieg.





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