Neues von der „Curiosity“-Mission # 042: Der Mars-Rover ist auf den Weg zu den „Schwarzen Dünen“ am Kraterberg Aeolis Mons

20.12.15 • INTERESSANTES, JEZT AKTUELL, START, WISSENSCHAFT, MEDIZIN & TECHNIKKeine Kommentare zu Neues von der „Curiosity“-Mission # 042: Der Mars-Rover ist auf den Weg zu den „Schwarzen Dünen“ am Kraterberg Aeolis Mons

JEZT - View from the NASA Curiosity Marsrover shows a dark sand dune in the middle distance - Foto © NASA Team Curiosity - Bildbearbeitung © InterJena

View from the NASA Curiosity Marsrover shows a dark sand dune in the middle distance – Foto © NASA Team Curiosity – Bildbearbeitung © InterJena

(JEZT / NASA / BERNHARD DOEPFER) – Was gibt es Neues von dem im August 2012 auf dem roten Planeten gelandeten Mars-Rover „Curiosity“? Nun, derzeit befindet er sich auf dem Weg zu höheren Regionen (resp. Schichten) des Kraterberges, wo er untersuchen wird, wie sich die Marsoberfläche im Laufe von Milliarden von Jahren verändert hat. Dabei soll Curiosity ein Dünenfeld der sog. „Bagnold Dunes“ mit der Bezeichnung „Die schwarzen Dünen“ / „Dark Sand Dunes“ überqueren, welches den Wissenschaftlern der NASA die Chance bietet, einige auffällige Aktivität der, bei weitem nicht inaktiven, Sanddünen zu studieren. Hier wurde festgestellt, dass sich die oberen Kanten der Dünen um bis zu einem Meter pro Erdenjahr bewegen. Dies könnte am Wind liegen oder an anderen äußeren Einflüssen.

JEZT - MARS Rover Curiosity Traverse 2015-11-20 - Foto © NASA  Mars Reconnaissance Orbiter - Bildbearbeitung © InterJena

Mars Rover Curiosity – Die zurückgelegte Fahrtstrecke bis zum 20.11.2015 – Foto © NASA Mars Reconnaissance Orbiter – Bildbearbeitung © InterJena

Kurz nach Weihnachten 2015 wird der Rover die „Schwarzen Dünen“ erreicht haben und kann anschließend einen ersten nahen Blick auf diese Dünen werden, die in der Tat wesentlich dunkler sind als alle anderen Sandfelder, die Curiosity bisher zu überqueren hatte. Aber die Sache wird nicht ganz ungefährlich für den weiteren Ablauf der Mission sein: Erstens hat kein anderer Mars-Rover zuvor ein ähnlich großes Sanddünenfeld befahren und überquert – einige der Dünen sind Wellen, die etwa so hoch sind, wie ein zweistöckiges Gebäude und so breit wie ein Fußballfeld – und zweitens kann der Rover in den Sanddünen stecken bleiben, gerät mitunter vielleicht sogar auf Treibsand, was ein abruptes Ende der gesamten Mission zur Folge haben könnte.

JEZT - Curiosity on its way to the black sand dunes - Foto © NASA Team Curiosity - Bildbearbeitung © InterJena

Curiosity on its way to the black sand dunes – Foto © NASA Team Curiosity – Bildbearbeitung © InterJena

„Wir haben hier die große Chance, Untersuchungen durchzuführen, die nicht nur Aussagen über aktuelle Dünenaktivitäten auf dem Mars erlauben, sondern sie werden uns hoffentlich auch helfen, interpretieren zu können, wie sich die Zusammensetzung des schwarzen Materials der Dünen darstellt, das schon vor ewig langen Zeiten aus den Sandsteinschichten der Mars-Oberfläche entstanden sein muss“, sagte Bethany Ehlmann vom California Institute of Technology und dem NASA Jet Propulsion Laboratory, aus Pasadena/Kalifornien.

An den „Schwarzen Dünen“ soll Curiosity seine, am Roboterarm angebrachte, Schaufel dazu verwenden, Proben des Sandes zu nehmen und in die Laborinstrumente des Rovers zu schütten. Außerdem soll er eine kurze Probefahrt in die Dünen unternehmen um Vergleichswerte der Oberflächenfestigkeit zu erzielen und zudem tiefer liegendes Bodenmaterial sozusagen „nach oben“ zu schürfen.

JEZT - View from the NASA Mars Reconnaissance Orbiter shows a dark sand dune - Foto © NASA  Mars Reconnaissance Orbiter - Bildbearbeitung © InterJena

View from the NASA Mars Reconnaissance Orbiter shows a dark sand dune – Foto © NASA Mars Reconnaissance Orbiter – Bildbearbeitung © InterJena

Ehlmann und sein Kollege Nathan Bridges von der Johns Hopkins University aus Maryland waren innerhalb des Curiosity-Teams im Vorfeld der Forschungsaktion für die genaue Planung des Dünen-Einsatzes zuständig. „Diese Dünen scheinen eine andere Textur zu haben, als Dünen, die wir von der Erde her kennen“, sagt Bridges. „Die Wellenaufschüttung des Sandes ist viel größer als auf den Dünen der Erdwüsten und wir wissen nicht weshalb. Zwar haben wir Modelle entwickelt, die auf die geringere Schwerkraft des Mars und den unteren Luftdruck abstellen. Es kann also sein, dass eine höhere Windgeschwindigkeit dazu führt ein Teilchen zu bewegen, während ein anderes liegen bleibt. Aber wir wissen das nicht sicher und haben nach Weihnachten die erste Gelegenheit, detaillierte Beobachtungen hierzu anzustellen“, so der Forscher.

Über die „Schwarze Dünen“-Aktion wird sie JEZT in den nächsten Wochen weiter auf dem Laufenden halten.





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