Rainer Sauer „Mein Vierteljahrhundert in Jena“ – Teil 12: Die Jenaer Musikkultur hat viele Stimmen

01.10.16 • INTERESSANTES, JEZT AKTUELL, KULTUR & BILDUNG, START, UNSER JENAKeine Kommentare zu Rainer Sauer „Mein Vierteljahrhundert in Jena“ – Teil 12: Die Jenaer Musikkultur hat viele Stimmen

JEZT - Die jenaer Philharmonie - Foto © Philharmonie Jena

Die Jenaer Philharmonie – Foto © Philharmonie Jena

JEZT - Mein Vierteljahrhundert in Jena TeaserIn den letzten 25 Jahren – darauf sollte man kurz vor dem politischen Feier-„Tag der Deutschen Einheit“ auch erinnern dürfen – hat sich die Musikkultur in Jena enorm weiterentwickelt und dies vor allem im nicht öffentlich-geförderten Bereich. So entstanden unzählige junge Bands (die ich teilweise persönlich bei den verschiedenen Bandrockwettbewerben der Alfred-Brehm-Schule, die der in Jena hoch geschätzte Uwe Förster einst organisierte, mit erleben durfte und die Radio Jena immer auch fördern half), betreute Musikprojekte im Juz Eastside oder im Kulturbahnhof, von Thomas Sperling entdeckte und entwickelte Künstler (wie Marek Hemmann, Taron-Trekka oder Mathias Kaden) und…und…und…genau: Rainald Grebe nicht zu vergessen. – Doch dazu vielleicht irgendwann einmal mehr.

Sozusagen als „Ruhepol“ auf der anderen Seite des musikalischen Jena-Globus gab es und gibt es nach wie vor – allen finanziellen Widrigkeiten zum Trotz – die Jenaer Philharmonie mit Chor: unser Top-Symphonieorchester. Ernst Wandersleb war es, der im Kulturbereich tätig vor einem Jahrhundert u. a. den „Akademischen Chor“ (ab 1918 „Philharmonischer Chor“) ins Leben rief, dem man seinerzeit das Orchester des „Collegium musicum Jenense“ der Jenaer Universität an die Seite stellte. 1934 wurde anlässlich der damals anstehenden 700-Jahr-Feier der Stadt Jena hieraus das „Städtische Sinfonieorchester Jena“ gegründet. Ab 1950 nannte es sich „Kulturorchester Jena“, ab 1953 „Sinfonieorchester Jena“, bevor es Ende September 1969 zum „Philharmonischen Orchester“  erhoben wurde.

Als Jenaer Kulturfan mit Bezug zu Orchestermusik kann man unseren, 85 Musiker umfassenden, musikalischen Klangkörper einfach nur lieben. Und die verschiedenen Generalmusikdirektoren der Jenaer Philharmonie nach der Wende, Andreas S. Weiser (1991–1998), Andrei W. Boreiko (1998–2003), Nicholas Milton (2004 – 2010) und aktuell  Marc Tardue, haben, jeder auf seine eigene Art, die Musik des Orchesters geprägt. Zudem: zwischen 1999 und 2002 gewann die Jenaer Philharmonie dreimal in Folge die Auszeichnung für das „Beste Konzertprogramm der Saison“, vergeben durch den Deutschen Musikverleger-Verband. Eine solche Abfolge ist bis heute einmalig in der Geschichte dieses Preises.

Wer die Jenaer Philharmonie also mag und sie „mit nach Hause“ nehmen möchte, dem seien die CDs „Leonard Bernstein: Symphonic Dances from West Side Story“, „Howard Hanson: Symphonies Nrn. 2 und 3“ und „From Moskow with Love“ von und mit Sergej Nakariakow empfohlen. Oder Sie hören regelmäßig ZONO Radio Jena, denn wir haben in den letzten 17 Jahren insgesamt acht Konzerte der Jenaer Philharmonie (darunter auch eine Welturaufführung) aufgezeichnet und im Radio gesendet und wiederholen diese regelmäßig im Rahmen unseres Sonntagsprogranns am Abend.

Ach ja, noch was: Unsere Jenaer Philharmonie und ihr Philharmonischer Chor haben ihren Sitz in dem von Ernst Abbe 1905 gestifteten Volkshaus Jena, dessen großer Saal als Hauptspielstätte dient und in dem sich eine Sauer-Orgel mit 61 Registern und 4.800 Pfeifen befindet: die größte nicht in einer Kirche befindliche Konzertorgel Thüringens. Möge dies noch lange so bleiben.

In diesem Sinne

Ihr

Rainer Sauer





Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

« »


JENAhoch2 | Omnichannel-Media für Stadt und Region