Thomas L. Kemmerich: Nicht von VW und anderen Konzernen erpressen lassen – Zukünftig die Innovationskraft im Mittelstand fördern

12.10.16 • JEZT AKTUELL, NEWSCONTAINER, POLITIK & URBANES LEBEN, START, UNSER JENA & DIE REGIONKeine Kommentare zu Thomas L. Kemmerich: Nicht von VW und anderen Konzernen erpressen lassen – Zukünftig die Innovationskraft im Mittelstand fördern

Symbolbild Bundesvereinigung Liberaler Mittelstand

„Für die Kurzarbeit bei VW muss der Bund einspringen. Der Steuerzahler begleicht also die Rechnung für Managementfehler bei einem Autokonzern, der ohnehin schon hochgradig subventioniert ist. In solchen Fällen, bei denen der Arbeitsausfall möglicherweise vermeidbar war, sollte das Arbeitsministerium eingehend überprüfen, ob das Kurzarbeitergeld zu Recht gewährt wurde“, kommentierte Thomas L. Kemmerich, Bundesvorsitzender des Liberalen Mittelstands, die Situation nach dem Streit von VW mit seinen Zulieferern vom Sommer 2016.

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Innenleben einer Volkswagen Limousine – Symbolfoto © MediaPool Jena

Ein Lieferstopp von zwei Zulieferfirmen, die Millionenforderungen gegenüber VW haben, hatte zu einem Produktionsausfall geführt. Wegen der fehlenden Bauteile wurden vom Konzern zehntausende von Mitarbeiter in fünf Werken in Kurzarbeit geschickt. „Die Bänder stehen still, Kunden und Mitarbeiter sind die Leidtragenden, und der Steuerzahler wird zur Rechenschaft gezogen. Wie immer lässt sich der Staat von VW erpressen“, so Kemmerich. Der Unternehmer wirft dem Automobilbauer schwere Managementfehler vor: „Mir ist unklar, warum VW bei der Zulieferung von Standardteilen auf kleine Zulieferer einer einzigen Firmengruppe setzt. Jeder andere Konzern würde solche Aufträge an mehrere Unternehmen vergeben und so das Risiko streuen. Das ist schlicht unprofessionell. Die SPD-geführten Arbeitsministerien im Bund und in Niedersachsen kuschen wie immer vor VW und lassen die Steuerzahler für Fehler beim Konzern aufkommen, anstatt ihn in die Pflicht zu nehmen.“

Statt die Automobilindustrie wie mit der Kaufprämie für Elektroautos weiter zu subventionieren und für unternehmerische Fehler wie schon bei der selbstverschuldeten Abgasaffäre einzuspringen, sollte zukünftig die Innovationskraft im Mittelstand gefördert werden. Der Wirtschaftspolitiker Kemmerich fordert gezielte Investitionen in die für technischen Fortschritt und Unternehmensentwicklung benötigten Infrastrukturen, vorrangig in den flächendeckende Breitbandausbau und das Hochleistungsinternet, aber auch in ein funktionstüchtiges Straßen- und Schienennetz. „Wir brauchen eine auf den Bedarf der Unternehmen und praktische Anwendbarkeit abzielende, technologie- und branchenoffene Wissenschafts- und Wirtschaftsförderung, die wertschöpfungsorientiert ausgerichtet ist. Die Mittelstandsorientierung der Technologie- und Innovationsförderung muss weiter ausgebaut werden und die Beantragung von Fördermitteln so unbürokratisch wie möglich erfolgen können.“





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