„Ein wichtiger Sieg zum Jahresende“: Science City Jena bezwang die Ludwigsburger Riesen in deren Arena mit 71:69

03.01.17 • JEZT AKTUELL, NEWSCONTAINER, SPORT, START, UNSER JENAKeine Kommentare zu „Ein wichtiger Sieg zum Jahresende“: Science City Jena bezwang die Ludwigsburger Riesen in deren Arena mit 71:69

Schlussdisplay im Spiel Ludwigsburg gegen Jena - Foto © Science City Jena

Schlussdisplay im Spiel Ludwigsburg gegen Jena – Foto © Science City Jena

JEZT - JenaSport LogoMit einem geilen 71:69-Sieg in der Ludwigsburger MHP-Arena endete für Science City das Basketball-Jahr 2016 erfreulich erfolgreich. Die Jenaer bezwangen den favorisierten Gastgeber aus Baden-Württemberg vor 4.297 Zuschauern in dramatischen Schlusssekunden letztendlich verdient zu ihren Gunsten. Dies, obwohl die Korbjäger von der Saale personell gehandicapt (Center Kenny Frease musste grippegeschwächt pausieren) in’s Spiel starteten. Matchwinner war „iMac“ Immanuel McElroy, der von der Freiwurflinie das Endergebnis herstellte. Der letzte Wurf der Hausherren 1,3 Sekunden vor der Schlusssirene brachte glücklicherweise keine Wende. In einer Partie, in der Shaq Goodwin mehrfach die Belastungsfähigkeit des Ludwigsburger Rings testete, seine mit Abstand beste Saisonleistung sowie ein Double-Double ablieferte (16 Punkte, 12 Rebounds), ließen sich die Saalestädter trotz eines zwischenzeitlichen 11-Punkte-Defizits nicht aus der Reserve locken, kompensierten über drei Spielabschnitte nach dem Startviertel einen zunächst eingehandelten 14:22-Rückstand.

„Ich habe gerade in der Kabine zu meinen Spielern gesagt, dass ich den Hut vor ihrer Leistung ziehe. Wir haben mit Kampfgeist und viel Energie gespielt. Julius Jenkins hat aufgrund von frühen Foulproblemen nur wenig gespielt. Wir sind jedoch insgesamt als homogene Einheit aufgetreten, jeder hat gekämpft, den Kopf nie hängen gelassen und seinen wichtigen Teil zu diesem Sieg beigetragen. Es war ein guter Abschluss für dieses Jahr“, sagte Jenas Coach Björn Harmsen nach dem sechsten Sieg zum Hinrunden-Abschluss. „Gratulation nach Jena, sie haben verdient gewonnen. Wir haben unsere offenen Würfe nicht getroffen, nicht nur am Ende des Spiels. Wir hatten die Chancen, waren gegen die Zonenverteidigung aber zu verkrampft. Zudem hat uns Shaquille Goodwin große Probleme unter dem Korb bereitet. Wir haben nur 71 Punkte zugelassen, das ist gut, aber selbst haben wir in der 2. Halbzeit nur noch 30 Punkte gemacht. Das ist einfach zu wenig für einen Sieg“, bilanzierte Ludwigsburgs Trainer John Patrick nach der Schlusssirene.

Während die Gäste aus Thüringen zunächst das Gaspedal mit der Bremse verwechselt hatten, nach einem die Partie eröffnenden Korbleger durch Stephan Haukohl zum 2:0 bis zur 6.Minute mit 4:15 früh und deutlich ins Hintertreffen gerieten, fanden die Saalestädter bis zur ersten Viertelpause Rhythmus und den Zugriff auf das Spiel. Als Glücksgriff sollte sich in dieser Phase die Hereinnahme von Center Shaq Goodwin erweisen, der nach seinem Korbleger zum 6:15 (7.) die Verarbeitung des Ludwigsburger Brettes noch mehrfach überprüfte. So setzte Jenas Allstar Marcos Knight seinen Kollegen mit der Rasta-Mähne unmittelbar vor der Viertelsirene mustergültig in Szene, bediente Goodwin mit einem gut getimeten Alley-oop-Pass zum 22:14-Anschluss (10.).

Auch im zweiten Viertel blieb der Erstliga-Aufsteiger aus Thüringen bemüht, um die Lücke zu den Hausherren nicht zu groß werden zu lassen. Mit Erfolg wehrte sich Science City Jena in einem Mix aus optisch sowie statistischen Schmankerln – Dreier Knight, Alle oop Mackeldanz nach Pass von McElroy – um nach einen Distanzwurf von Daniel Schmidt beim Score von 30:28 für die Schwaben das erste Mal sachte an der Tür von Familie Auswärtssieg zu klopfen. Nachdem der gebürtige Franke das Kunststück beim zwischenzeitlichen 35:32 (18.) wiederholen konnte, verlief das Duell bis zum Korb des Ludwigsburger Point Guards Clifford Hammonds zum 39:35 – dem Halbzeitpausenstand – auf Messers Schneide. Man darf wohl davon ausgehen, dass MHP-Riesen-Coach John Patrick in der Kabine die richtigen Worte fand und so erklärt sich auch die Anfangsphase der MHP Riesen nach der Rückkehr aufs Parkett. Blitzschnell hatten die qualitativ starken sowie quantitativ breit aufgestellten Gastgeber auf 45:35 (22.) erhöht, in Person von Johannes Thiemann einen zweistelligen Vorsprung herausgeworfen, der die erste Schleife um den eingeplanten Ludwigsburger Heimsieg ziehen sollte.

Während der Vorsprung der Schwaben in den darauffolgenden Minuten wieder unter die magische Marke fiel, gelang es Ermen Reyes-Napoles per Dreier zum 50:47-Anschluss das Licht der Jenaer Hoffnung auf zwei Auswärtspunkte wieder anzuknipsen. Nachdem Daniel Schmidt mit einem Korbleger auf 50:49 verkürzt hatte, sorgte Marcos Knight durch seinen erfolgreichen Treffer zum 51:50 für den erhofften Richtungswechsel (27.) und die erste Jenaer Führung seit dem Haukohl-Korbleger in der 1.Minute. Die Baden-Württemberger versuchten in der Folge mit ihrer zweifellos vorhandenen Qualität zu kontern. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich in den Köpfen der Spieler von Science City Jena der Gedanke an zwei Pluspunkte jedoch längst festgesetzt. Auch der seinen Namen berechtigt tragende Distanzwurf von Tekele Cotton, der nach einem drei Sekunden vor der Viertelsirene kurz hinter der Mittellinie für die unter den Schwaben vielumjubelte Ludwigsburger 60:57-Führung sorgte, sollte an dem Jenaer Vorhaben, die an diesem Abend greifbaren Punkte einzupacken, nicht viel ändern. Bereits in der erste Minute des finalen Viertels rotierte ein von Kapitän Wayne Bernard losgelassener Spalding durch die Reuse der Gastgeber – Ausgleich – 60:60 (31.). Die Antwort der MHP Riesen lies jedoch nicht lang auf sich warten. Nach einem 7:0-Lauf bis zur 33.Minute schien das Spiel den ursprünglich erwarteten Verlauf zu nehmen. So war es Chad Topperts Dreier zum 67:60 der das Siegerpendel zu Gunsten der Schwaben ausschlagen lies. Doch Science City Jena biss zurück, fand Mittel und Wege, um die Riesen in ihrem Vorhaben aus dem Rhythmus zu bringen.

Sowohl offensiv als auch in der Verteidigung bewies das Harmsen-Team die zuletzt scheinbar abhandengekommene Stabilität und während die Schwaben von Pass zu Pass und Abschluss zu Abschluss spürbar verkrampften gelang es Julius Wolf und Wayne Bernard aus der Distanz auf 67:66 (36.) zu verkürzen. Ein Korbleger von Shaq Goodwin zum Jenaer 68:67, dem erneuten Führungswechsel, läutete 134 Sekunden vor der Schlusssirene die Crunchtime ein. Johannes Thiemann – in der letzten Saison mit Baunach noch an der Freiwurflinie an Science City gescheitert – verwandelte seine beiden Schüsse sicher zur Ludwigsburger 69:68-Führung – noch 122 Sekunden. Während sich die beiden Kontrahenten nach dieser Szene offensiv eher glücklos in die letzte Minute hangelten, verschaffte sich Jenas Kapitän Wayne Bernard gut 23 Sekunden den entsprechenden Platz, um das Spielgerät aus der Mitteldistanz auf seinen Weg zu schicken. Zum Entsetzen der Fans in schwarz-gelb fand Bernards einhändige Bogenlampe sein Ziel – 70:69, noch 18,4 Sekunden – Auszeit Ludwigsburg. Ein vergebener Layup von Clifford Hammonds und der mit Sicherheit wichtigste der elf Rebounds von Immanuel McElroy an diesem Abend schickten den Texaner nach einem Foul von Jack Cooley an die Linie. Der erste Wurf sprang vom Ring, der zweite saß – noch 3,4 Sekunden und Einwurf Baseline Ludwigsburg. Ein schnelles Foul von Daniel Schmidt an Hammonds auf Höhe der Mittellinie unterbrach den letzten Ludwigsburger Angriff, der nach einem Seiteneinwurf der MHP Riesen 1,3 Sekunden vor der Erlösung aus Jenaer Sicht ohne Folgen blieb.





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