„In Jena bestimmt der Stadtrat – auch bei Marx“: Jenas Oberbürgermeister Dr. Albrecht Schröter zu den Einmischungen von Mario Voigt
Büste von Karl Marx im Depot der Friedrich-Schiller-Universität Jena – Foto © Stadt Jena Kristian Philler
Mit persönlichen Angriffen auf den Jenaer Oberbürgermeister Dr. Albrecht Schröter zog vor Kurzem der stellvertretende Thüringer CDU-Vorsitzende Mario Voigt eine Entscheidung des Jenaer Stadtrats mit einer schriftlichen Anfrage in den Thüringer Landtag. Der Hintergrund: Das Jenaer Parlament hatte Schröter beauftragt, Gespräche zur Wiederaufstellung einer Karl-Marx-Büste mit der Friedrich-Schiller-Universität aufzunehmen. Diese hatte das 1953 geschaffene Denkmal 1992 im Depot eingelagert. Seitdem wurden immer wieder Stimmen laut, die Stadt solle die FSU bitten, diese Entscheidung zu revidieren.
„Natürlich werde ich zum wiederholten Male mit der Leitung der Universität über dieses Thema reden“, so der Oberbürgermeister. „Der Stadtrat hat mich damit beauftragt. Die Gespräche werden jedoch von meiner Seite so geführt, dass kein Druck auf die Universität ausgeübt wird. Ich sehe das Thema entspannt und werde mich hier nicht verkämpfen“, sagte der Oberbürgermeister und verwahrte sich hierbei gegen die Einmischung Voigts „in den völlig normalen Vorgang einer Stadtratsbeauftragung“. Karl Marx sei in Jena nicht nur mit kommunistischen Illusionen zu verbinden.
An der Universität habe Marx, nach den Worten des Jenaer Stadtoberhaupts, eben auch mit seiner Doktorarbeit als Wissenschaftler Spuren hinterlassen, welche für manchen weit gereisten Touristen interessant sind. „Wenn das Denkmal freigegeben werden sollte, ist dann über den künftigen Standort zu diskutieren – über diesen entscheiden die Jenaer aber selbst“, schloss Schröter sein Statement vom Freitag.
Verfasst von: Redaktion
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