„Ein Bedürfnis, das die Stadt bezahlen muss, weil die Bahn dies ablehnt (Teil 1)“: Die neue Toilette am Jenaer Westbahnhof wurde eröffnet

15.12.17 • JEZT AKTUELL, NEWSCONTAINER, POLITIK & URBANES LEBEN, START, UNSER JENAKeine Kommentare zu „Ein Bedürfnis, das die Stadt bezahlen muss, weil die Bahn dies ablehnt (Teil 1)“: Die neue Toilette am Jenaer Westbahnhof wurde eröffnet

Jenas OB beim Pressegespräch zur Eröffnung der Toilette vor dem Westbahnhof. – Foto © Stadt Jena Roswitha Putz

Die neue Toilette am Jenaer Westbahnhof ist fertig gestellt worden und wurde gestern vom Kommunalservice Jena (KSJ) symbolisch an die Bürger der Stadt Jena übergeben. „Der Westbahnhof ist der meist genutzte Bahnhof in Jena. An so einem Ort muss es auch eine öffentliche Toilette geben. Da sich die Deutsche Bahn ihrer Verantwortung entzogen und keine entsprechende Anlage gebaut hat, wurde durch die Stadt Jena eine praktikable Lösung geschaffen“, sagte Oberbürgermeister Albrecht Schröter bei der Übergabe.

Die neue Toilette ist eine Kompakt-WC-Anlage für eine Person (mit separatem Technikraum) und erfüllt alle Anforderungen an eine Anlage für Menschen mit Behinderung. Alle Bedienelemente sind zusätzlich mit taktilen Symbolen ausgestattet. Im Notfall kann von Innen ein außen sicht- und hörbares Notrufsignal ausgelöst werden, bei dem automatisch die elektronische Türverriegelung freigegeben wird. Ihre Türöffnung erfolgt sowohl mit der klassischen Münzzahlung (= 50 Cent pro „Geschäft“) als auch mittels bargeldloser Bezahlung. Durch ein spezielles Modul ist dann die Bezahlung nicht nur mittels Bank- oder Kreditkarte, sondern auch mit einer speziellen Smartphone-App möglich. Geldwechselvorrichtungen kommen bei frei stehenden WC-Anlagen grundsätzlich nicht zum Einsatz, wie der KSJ mitteilte.

(v.l.n.r.) Martina Hicke, Geschäftsbereichsleiterin kommunale und zentrale Dienste, Oberbürgermeister Dr. Albrecht Schröter und KSJ-Werkleiter Uwe Feige. – Foto © Stadt Jena Roswitha Putz

Dabei ist die Erfüllung des Bedürfnisses natürlich nicht zum Nulltafrif zu haben: Der Kostenansatz von 176.000 Euro ist nach Angaben des städtischen Eigenbetriebs zwar nicht überschritten worden, beweise aber, dass eine öffentliche Toilette durchaus mit erheblichen Kosten verbunden ist, wie KSJ-Werkleiter Uwe Feige erklärte. Neben den investiven Kosten seien auch die Betreibungskosten nicht zu unterschätzen. Bedauerlich sind hier insbesondere die Kosten, die bei allen Anlagen immer wieder für Vandalismus-Schäden anfallen. Feige wies in diesem Zusammenhang auf die, ebenfalls vom Kommnalservive Jena betriebene Toilette im Paradies hin.

Nach vielen Diskussionsrunden in den städtischen Gremien sowie mit der Deutschen Bahn wurde eine Fläche für eine öffentliche Toilette auf der Verkehrsinsel vor dem Bahnhofsvorplatz gefunden, die auch bei eventuellen Umgestaltungen des Bahnhofareals Bestand haben wird. Im September 2016 wurde zunächst eine Bedarfsanmeldung für Fördermittel an das Landesamt für Bau und Verkehr in Erfurt gesandt. Im Februar 2017 wurde der förmliche Fördermittelantrag zur „Investitionsförderung im Öffentlichen Personennahverkehr“ eingereicht, so Martina Hicke, Geschäftsbereichsleiterin kommunale und zentrale Dienste beim KSJ.

Lesen sie morgen HIER bei uns den zweiten Teil des Berichts!





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