„Racheaktion“: Die „Blau-Gelb-Weiße Hilfe“ der FCC-Fans beklagt den ihrer Meinung nach „rücksichtslosen Polizeieinsatz“ beim letzten Heimspiel

22.05.19 • JEZT AKTUELL, NEWSCONTAINER, POLITIK & URBANES LEBEN, POLIZEIBERICHT, SPORT, START, UNSER JENAKommentare deaktiviert für „Racheaktion“: Die „Blau-Gelb-Weiße Hilfe“ der FCC-Fans beklagt den ihrer Meinung nach „rücksichtslosen Polizeieinsatz“ beim letzten Heimspiel

Südkurve Schmierereien. – Foto © MediaPool Jena

(red + Content der Blau-Gelb-Weißen Hilfe und der LPI Jena) – Noch immer prangen „Südkurve“-Schriftzüge auf Dutzenden von Hauswänden und Mauern in Jena, ohne dass es irgendeinen Versuch von FCC-Fans gegeben hätte, hier Schadensersatz zu leiten oder die Schmierereien zu beseitigen. Und fast glaubt man, in einer Parallelwelt zu leben, wenn man die Eskalation der Gewalt durch Fans des FCC vor dem letzten Drittliga-Heimspiel des FC Carl Zeiss Jena gegen TSV 1860 München am 18. Mai 2019 miterlebt hat und nun die Pressemitteilung der sog. „Blau-Gelb-Weißen Hilfe“ zu den Vorfällen zur kenntnis nimmt. Hier einige Zitate:

„Die Darstellung der Polizei weisen wir als falsch, unglaubwürdig und äußerst einseitig zurück.“ /// „Am Stadioneingang Schnellstraße sollten ohne Rücksicht auf Verluste Identitätsfeststellungen durchgeführt werden, wobei die Polizei massiv gegen die gesamte vor den Stadiontoren auf Einlass wartende Menschentraube vorging. (…) Es entstand eine Paniksituation, in der mehrere Menschen verletzt wurden. Diesen rücksichtslosen Polizeieinsatz verurteilen wir scharf.“ ///  „Greiftrupps, die völlig außer Rand und Band in der Innenstadt Jenas auf der Suche nach vermeintlichen Straftäter*innen zum Teil friedliche Menschen ohne Vorwarnung umreißen, umschlagen, auf am Boden liegende Menschen einschlagen und treten, haben mit einer auf dem Boden der Rechtsstaatlichkeit agierenden Polizei nichts gemein.“ /// „Es kann nur spekuliert werden, ob die eingesetzten Beamten willkürlich irgendeine Racheaktion durchführten (…) liegt die Vermutung nahe, dass mit gezielten Provokationen genau die Bilder erzeugt werden sollten, die die Polizei braucht, um ihr eigenes Auftreten im Nachgang zu rechtfertigen.“

Nochmal zur Verdeutlichung:

Die Landespolizeiinspektion Jena meldet im Zusammenhang mit den Ausschreitungen der Fußballfans, dass ein 26-jähriger schweizerischer Staatsangehöriger in Untersuchungshaft genommen wurde. Gegen ihn wird wegen gezielter Angriffe auf die Polizei im Rahmen eines Landfriedensbruchs ermittelt. Der Schweizer wird beschuldigt, unter anderem ein mehrere Kilogramm schweres Vierkantholz seitlich über einen Zaun auf die Köpfe von Polizisten geworfen zu haben. Er wurde durch Einsatzeinheiten der Polizei nach Spielende identifiziert; bei der Aktion wurden zwei Bereitschaftspolizisten am Kopf verletzt, sie erlitten trotz der aufgesetzten Helme und angelegter Schutzausrüstung ein Schädel-Hirn-Trauma und mussten kurz vor dem Ende des Spiels im Klinikum Jena ärztlich behandelt werden. Beide sind vorerst nicht dienstfähig.

Der 26-Jährige gehört zu einer Gruppe Fußballfans, die als Anhänger des FC Lausanne (Schweiz) mit der Jenaer Ultrafangruppierung „Horda Azzuro“ eng befreundet ist. Regelmäßig gibt es gegenseitige Besuche bei Spielen mit der dazugehörigen Unterstützung für die jeweilige heimische Fangruppierung. Zudem wurden bei den Ausschreitungen am Roten Turm im Jenaer Stadtzentrum und am Osteingang des Stadions auch mehrere schweizerische Fans in den Reihen der Jenaer Ultras identifiziert. Einige davon fielen ebenfalls mit verschiedenen Gewaltaktionen auf. Am Roten Turm kam es zu einem Landfriedensbruch, als die Scheibe eines Polizeifahrzeuges eingeworfen und hieraus Gegenstände entwendet wurden. Anschließend durchbrachen etwa 500 Fans die Polizeikette und liefen zur Stadtrodaer Straße. Am Stadioneingang Ostplatte kam es erneut zu einem Angriff der Fans gegenüber der Polizei; Polizisten wurden mit Steinen, Flaschen und Einsatzgittern beworfen. Insgesamt gab es 13 verletzte Polizeibeamte.





Kommentarfunktion derzeit ist geschlossen.

« »


JENAhoch2 | Omnichannel-Media für Stadt und Region