Chinas Rover „Yùtù-2“ entdeckt mysteriöse Substanz auf der Mondrückseite

06.10.19 • INTERESSANTES, JEZT AKTUELL, NEWSCONTAINER, START, WISSENSCHAFT, MEDIZIN & TECHNIKKommentare deaktiviert für Chinas Rover „Yùtù-2“ entdeckt mysteriöse Substanz auf der Mondrückseite

Blick in den Krater, in dem „Yùtù -2“ die „gel-ähnliche“ Substanz entdeckt hat. – Foto © CNSA CLEP

(Bernhard Doepfer) – Chinas Mondfahrzeug „Yùtù -2“ (deutsch: „Jadehase“) hat auf seiner letzten Erkundungsfahrt während seines neunten lunaren Tages auf der Mondrückseite in einem etwa zwei Meter breiten Einschlagskrater eine ungewöhnlich gefärbte „gel-ähnliche“ Substanz entdeckt, wie die chinesische Raumfahrtbehörde CNSA bekannt gab.

In diesem Mondkrater hat „Yùtù -2“ die Substanz entdeckt. – Foto © CNSA CLEP

Wie das Chinesische Zentrum für Monderkundung erklärte, handelt es sich bei der mysteriösen Substanz um einen scheinbar kolloiden Stoff, der aufgrund der Tiefe des Kraters und der bevorstehenden Mondnacht zum Ende des neunten Mondtags noch nicht aus unmittelbarer Nähe untersucht werden konnte. Ingenieure des Kontrollzentrums hätten aber inzwischen eine Route für das Mondfahrzeug ausgearbeitet, damit es imstande ist, im Oktober in den Krater zu gelangen.

„Yùtù-2“ analysiert die Substanz (Hinweis: Die roten und grünen Farben stammen vermutlich von der Rover-Kamera). – Foto © CNSA CLEP.png

Sowohl das am 3. Januar 2019 im Von-Karman-Krater im Aiken-Becken am Südpol des Mondes auf dessen Rückseite sanft niedergegangene Landegerät „Chang’e-4“ als auch das mitgebrachte Mondfahrzeug waren aufgrund extremer Kälte und fehlender Solarenergie in der lunaren Nacht in den Schlaf-Modus versetzt worden. In einer Mitteilung des Zentrums hieß es, „Yùtù -2“ werde im Verlauf der Mission vermutlich weitere Überraschungen und wissenschaftliche Entdeckungen bringen, denn die Mondrückseite ist bislang unerforscht.

Mondfahrzeug „Yutu-2“ – Foto © CNSA/CLEP

Landegerät und Mondfahrzeug waren dann am 23. September wieder „geweckt“ worden, und „Yùtù -2“ sei inzwischen in den Krater eingefahren, wie es hieß. Beide Geräte befänden sich derzeit in ihrem „normalen Arbeitszustand“, teilte die CNSA mit. Durch den Einfluss der gebundenen Rotation braucht der Mond für eine Drehung um sich selbst genauso lange wie für einen Umlauf um die Erde und zeigt der Erde daher immer dieselbe Seite.

Aufnahme von „Chang’e 4“, aufgenommen mit der Panorama-Kamera von „Yùtù 2“. – Bildrechte: China National Space Administration

Zu den wissenschaftlichen Aufgaben der „Chang’e-4“-Mission gehören unter anderem astronomische Beobachtungen auf niedriger Radiofrequenz, die Vermessung der Bodenbeschaffenheit der Mondoberfläche, die Erkennung der mineralogischen Zusammensetzung und der Oberflächengestalt des Mondes sowie die Messung von Neutronenstrahlung.





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