„Ganz nah dran“: Heute Nachmittag kommt das Ende der „Rosetta“-Mission am Kometen 67P/Tschurjumow-Gerassimenko

30.09.16 • INTERESSANTES, JEZT AKTUELL, NEWSCONTAINER, START, WISSENSCHAFT, MEDIZIN & TECHNIKKeine Kommentare zu „Ganz nah dran“: Heute Nachmittag kommt das Ende der „Rosetta“-Mission am Kometen 67P/Tschurjumow-Gerassimenko

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Rosetta ist inzwischen ganz nah dran am Kometen 67P/Tschurjumow-Gerassimenko – Foto © ESA Team Rosetta

Radio Jena Newscontainer Logo 230(ESA / BERNHARD DOEPFER) – Heute Nachmittag kurz vor 13:00 Uhr MESZ soll die europäische Weltraumsonde Rosetta auf ihrem Ziel-Kometen 67P/Tschurjumow-Gerassimenko landen und zuvor noch möglichst viele Detailfotos zur Erde senden. Mit dem „kontrollierten Aufsetzen“ (= ein extrem weicher Aufprall) endet auch die Mission in unmittelbarer Nähe des Kometen, die zweieinhalb Jahre intensive Forschungsarbeit an 67P/Tschurjumow-Gerassimenko – genannt: Tschuri – mit sich brachte.

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Details des Kometen 67P – Foto © ESA Team Rosetta

In einer Pressekonferenz gab die Europäische Weltraumagentur ESA jetzt Auskunft, wie die Sonde, die für eine Landung auf dem Kometen Tschuri nicht vorgesehen ist, auf dessen Oberfläche niedergehen soll. Wie die ESA erläuterte, liegt die Region, die Rosetta für ihre Landung anvisieren wird, auf dem „Kopf“, sprich: dem kleineren der beiden Teile, des Kometen 67P. Aufgrund einer erheblichen Konzentration von Staubpartikeln in direkter Umgebung des Kometen können die Wissenschaftler nach ESA-Angaben nicht sicher sein, dass Rosetta bis zum letzten Moment arbeiten werde und wegen der Signallaufzeit des weit von unserem Planeten entfernt agierenden Raumschiffs, werden die Menschen auf der Erde den, mit dem leichten Aufprall wohl einhergehenden, Signalabbruch wohl erst gegen 13:20 Uhr mitverfolgen können. Licht- und Funkwellen brauchen im Vakuum eine Sekunde für eine Entfernung von knapp 300.000 Kilometer oder eine Minute für die Strecke von 17,988 Millionen Kilometer. Die Sonde ist derzeit etwa 378 Millionen Kilometer von der Erde entfernt, weshalb die Signale von dort aus etwa 21 Minuten bis zum blauen Planeten brauchen.

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Detailaufnahme des Kometen 67P – Foto © ESA Team Rosetta

Spätestens mit dem Aufsetzten bricht der Funkkontakt endgültig ab, denn Rosetta kann von der Oberfläche aus keinen Kontakt mehr mit der irdischen Bodenstation aufnehmen. Das kleine Raumschiff ist seit insgesamt 12 Jahren unterwegs und hatte in einem zehnjährigen Flug den Kometenlander Philae inklusive eines kleinen Mini-Labor zu Tschuri geflogen. Den Kometen hatte die Sonde 2014 erreicht und im November des gleichen Jahres Philae zur Landung gebracht. Erst vor wenigen Tagen konnten Wissenschaftler den genauen Standort des LAnders ermitteln. Man geht davon aus, dass es auch nach dem Aufprall von Rosetta auf dem Kometen noch Jahre dauern könnte, die gesammelten Daten komplett auszuwerten.





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