„Das Jenaer Sepsiszentrum geht in die 2. Runde (Teil 1) „: BMBF fördert Zentrum für Sepsis und Sepsisfolgen am UKJ bis 2020 mit weiteren 24 Millionen Euro

08.09.15 • JEZT AKTUELL, START, WISSENSCHAFT, MEDIZIN & TECHNIKKeine Kommentare zu „Das Jenaer Sepsiszentrum geht in die 2. Runde (Teil 1) „: BMBF fördert Zentrum für Sepsis und Sepsisfolgen am UKJ bis 2020 mit weiteren 24 Millionen Euro

JEZT - Das Integrierte Forschungs- Das Zentrum für Sepsis und Sepsisfolgen am UKJ erhält weitere 24 Mio. Euro - Foto © UKJ Szabo

Das Integrierte Forschungszentrum für Sepsis und Sepsisfolgen am UKJ erhält weitere 24 Mio. Euro – Foto © UKJ Szabo

Die neuen Forschungsvorhaben des „Center for Sepsis Control and Care“ (CSCC) am Universitätsklinikum Jena umfassen 21 Kernprojekte, die sich den Themen schwer behandelbare Infektionen, neue Behandlungsstrategien gegen lebens- bedrohliche Infektionen und septisches Organversagen sowie den Langzeit- folgen und der Rehabilitation widmen. Daneben sieht das Programm den Ausbau der Forschungsinfrastruktur und die Fortführung der Karriere- entwicklungsmaßnahmen für klinische Forscher vor. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert das Integrierte Forschungs- und Behandlungszentrum für weitere fünf Jahre mit 24 Millionen Euro.

Wegen der Sepsisforschung ist Sina Coldewey ans Universitätsklinikum Jena gekommen: Die Anästhesistin führt neben dem medizinischen einen naturwissenschaftlichen Doktortitel, sie arbeitet als Oberärztin an der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin und leitet zusammen mit weiteren Wissenschaftlern ein Projekt im „Center for Sepsis Control and Care“. „Mich haben die Forschungs- möglichkeiten zu Sepsis und Organversagen gereizt und die gute Vereinbarkeit von ärztlicher und wissenschaftlicher Tätigkeit“, begründet Sina Coldewey ihren Wechsel nach Jena. Sie ist damit ein guter Beleg für die erfolgreiche Arbeit des Zentrums, das vor fünf Jahren mit Förderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) am Jenaer Uniklinikum etabliert wurde.

„Das CSCC hat sich zu einem leistungsfähigen und international sichtbaren Forschungszentrum entwickelt, das wichtige Impulse für die Nachwuchsförderung in der klinischen Forschung und für neue Organisationsformen in der Hochschulmedizin setzt“, betont Prof. Dr. Michael Bauer. Der Sprecher des CSCC kann auf eindrucksvolle Ergebnisse der vergangenen fünf Jahre verweisen. Von Abschlussarbeiten bis hin zu multizentrischen klinischen Studien realisierten die knapp 200 CSCC-Mitglieder rund 100 wissenschaftliche Projekte, deren Ergebnisse in 400 Fachartikeln veröffentlicht wurden und sogar zu zwei Ausgründungen führten.

JEZT - Weltsepsistag in Jena - Abbildung © UKJ

Die Grundlage für diese Erfolge bildete das starke Forschungsnetzwerk im Bereich der Infektionsmedizin und klinischen Sepsisforschung an Universität, Klinikum und den Leibniz-Instituten in Jena, das um die Expertise auf den Gebieten Infektionsbiologie, Biophotonik und Nanomedizin erweitert wurde. Michael Bauer: „Das CSCC wird als interdisziplinäre Heimat für Sepsisforschung anerkannt.“ Neben der BMBF-Förderung der ersten Runde unterstützten die Medizinische Fakultät und der Freistaat das CSCC mit Infrastrukturmaßnahmen. „Das Zentrum für klinische Studien wurde erheblich ausgebaut, ebenso die Biobank“, nennt CSCC-Geschäftsführerin PD Dr. Cornelia Platzer, „und neun Professuren wurden mit Blick auf das Zentrum geschaffen und besetzt.“

Die Professur für Klinische Epidemiologie hat seit knapp zwei Jahren André Scherag inne. Mit seiner Arbeitsgruppe bietet er methodische Unterstützung für die Projekte der im August gestarteten zweiten Förderphase, für die das BMBF erneut 24 Millionen Euro bereitstellt. „Als Core Unit sind wir beteiligt an Planung und Design von Studien und Experimenten, sowie an der statistischen Auswertung mit Methoden, die so oft nicht in Standardsoftwarelösungen enthalten sind“, beschreibt André Scherag den Beitrag der Epidemiologie. Dazu kommt als eigenständiges Projekt gemeinsam mit Prof. Dr. Konrad Reinhart im CSCC der Aufbau einer Mitteldeutschen Sepsiskohorte als langfristig angelegte Beobachtungsstudie, die von der Klinik Bavaria Kreischa finanziell unterstützt wird. „Geplant ist, 3000 Patienten mit schwerer Sepsis und septischem Schock von der Intensivstation ausgehend über Jahre zu begleiten und systematisch nachzuuntersuchen. Diese Daten über die post-akute Phase sollen bessere Langfristprognosen und damit individualisierte Therapie und Rehabilitation ermöglichen.“

[LESEN SIE HIERZU AUCH TEIL 2 DES BERICHTS]





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