„Wieder mal der letzte Wurf“: Science City Jena unterlag den Telekom Baskets Bonn in der Schlusssekunde

02.11.16 • JEZT AKTUELL, NEWSCONTAINER, SPORT, START, UNSER JENAKeine Kommentare zu „Wieder mal der letzte Wurf“: Science City Jena unterlag den Telekom Baskets Bonn in der Schlusssekunde

JEZT - Science City Jena Baskets - Abbildung © MediaPool Jena

JEZT - JenaSport LogoIn den Duellen mit Beteiligung von Science City Jena sollte die Schlusssekunde abgeschafft werden. Auch gegen die Telekom Baskets Bonn wurde dieser Wimpernschlag dem Erstliga-Aufsteiger aus Ostthüringen zum Verhängnis. Das Harmsen-Team unterlag den Rheinländern vor 2502 Zuschauern durch einen Korbleger von Bonns Ojars Silins 0,5 Sekunden vor der Schlussirene mit 72:74, wartet somit weiter auf den ersten Heimsieg. Während die Saalestädter im Duell gegen den Playoff-Anwärter auf ihren angeschlagenen Liga-Topscorer Marcos Knight verzichten mussten – der US-Amerikaner laboriert an einer Gehirnerschütterung / musste sein Warm Up vor dem Spiel abbrechen – kompensierte das Team diesen schwerwiegenden Ausfall mit viel Leidenschaft und hoher Intensität. Auf der positiven Seite bleibt zudem zu vermerken, dass Julius Wolf seine Premiere in der easyCredit BBL feiern konnte, der 2,03m große Flügelspieler seinen Teil zur starken Jenaer Leistung beitragen konnte.

Unterdessen starteten die Gäste aus dem Rheinland stark in die Partie. Früh ihren Rhythmus findend, setzten die Bonner in Person von Ryan Thompson beim 0:10 (2.) ihre erste nennenswerte Duftmarke, bevor Science City die ersten Antworten fand. Vor allem Julius Jenkins war es aus Jenaer Sicht im Startviertel zu verdanken, dass der Vorsprung der Gäste keine vorentscheidenden Züge trug. Während Oliver Clay mit seinem Wurf zum 14:17 (6.) den Anschluss herstellen konnte, blieben die Thüringer auch in der Folge dem Krunic-Team auf den Fersen. Mit einem erträglichen 22:26-Rückstand in die erste Viertelpause gehend, blieb das Duell gegen die Rheinländer auch im zweiten Abschnitt eng und umkämpft. Ein Korb von Kenny Frease zum 29:28 sorgte in der 15.Minute für die erste Führung der Hausherren. Dennoch gelang es den Telekom Baskets bis zur Halbzeitpause erneut den Score zu drehen. Nach der Pausensirene wurde vom Schiedsrichtertrio ein von Julius Jenkins 1,7 Sekunden vor der Sirene losgelassener Distanzwurf korrigiert und nachträglich als Zweier gewertet. Statt einem 37:37-Ausgleich hatten die ehemaligen Bundeshauptstädter so mit 37:36 die Nase hauchdünn vorn.

Auch im Verlauf der zweiten Hälfte sollte sich am Bild des Geschehens nicht viel ändern. Nachdem die Telekom Baskets erneut zu enteilen drohten, durch Bonns netten Letten Ojars Silins in der 25.Minute mit 48:40 in Front gehen konnte, konterte sich die aufopferungsvoll kämpfenden Gastgeber wieder in das Duell zurück. Ein Dreier von Ermen Reyes-Napoles, ein Mitteldistanzjumper durch Wayne Bernard in Kombination mit vier Punkten des nun stark agierenden Immanuel McElroy stellten 53 Sekunden vor der Viertelsirene nicht nur den 55:55-Ausgleich her sondern ließen die Jenaer Zuschauer-Tribünen lautstark eskalieren. Zwei Freiwürfe von Kenneth Horton beantwortet erneut McElroy zum finalen 57:58 vor der Crunchtime. In diese starteten die Bonner zunächst mit den besseren offensiven Aktionen. Schnell mit 62:57 (32.) vorn liegend, bewies Science City wiederholt Charakter, drehte die Begegnung nach einem McElroy-Layup auf 67:62 (35.). Während die Jenaer Riesen in den anschließenden zwei Minuten einige Angriffsoptionen vergaben, es in dieser Phase wohl auch verpassten für die Vorentscheidung zu sorgen, blieben die Rheinländer eiskalt.

Zwei Freiwürfe von Ryan Thompson zum 67:64-Anschluss konnte Julius Jenkins zunächst noch mit seinem Wurf zum 69:64 entschärfen. Nach dem ersten Distanzwurf von Silins zum 69:67 exakt 99 Sekunden vor Ultimo nahm dann jedoch die typische Jenaer Heimspiel-Dramatik mal wieder ihren Lauf. So blieb der Folge-Angriff von Science City ungekrönt, während erneut Silins 25 Sekunden vor Ende aus gut neun Metern abdrückte und zum 69:70 verwandelte. Die letzte Offense der Jenaer lief über Julius Jenkins, der 8,9 Sekunden vor der Schlusssirene gefoult wurde, an der Linie jedoch mit beiden Schüssen scheiterte. Ryn Thompson machte es auf der Gegenseite besser, netzte seine beide Würfe 7,1 Sekunden bis zum finalen Gong zum 69:72. Mit 4,5 Sekunden auf der Uhr blieb Science City noch eine Chance. Der Ball wanderte in die Hände von Julius Jenkins, der abdrückte und den Spalding jenseits der 6,25m-Marke im Bonner Korb versenken konnte. Nachdem die Freude über den Ausgleich der Skepsis hinsicht übriger 1,8 Sekunden Restspielzeit gewichen war, gelang es tatsächlich Ojars Silins kurz vor der Sirene in den Jenaer Korb zu legen. Der letzte Verzweiflungswurf von Wayne Bernard ging deutlich über das Bonner Brett – Aus, Ende und Science City einmal mehr im Tal der Tränen.

Predrag Krunic (Telekom Baskets Bonn): „Das war ein sehr guter Sieg meiner Mannschaft. Wir haben ein gutes Spiel gesehen, gut verteidigt, gut gekämpft und bis zum Ende an uns geglaubt. Unser Team hat sich in der Defense nach der Pause gesteigert, durch zwei Distanzwürfe und einen Korbleger kurz vor der Schlusssirene den Sieg erarbeitet“.

Björn Harmsen (Science City Jena) : „Glückwunsch an Predrag und Bonn zum Sieg. Das Ende dieses Spiels war sehr, sehr hart. Wir waren heute am Sieg so nah dran wie noch nie. Meine Mannschaft hat eine großartige Leistung geboten, in den letzten Tagen sehr gut trainiert. Wichtig ist in schwierigen Situationen Charakter zu zeigen. Wir dürfen jetzt nicht den Kopf in den Sand stecken. Ich bin weiterhin sehr überzeugt von meinem Team. Die Jungs haben sich gegen Bonn super verkauft, phasenweise großartig gespielt.





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