Neues von der „Curiosity“-Mission # 032: Deuten überraschende Methan-Schwankungen darauf hin, dass Leben auf dem Roten Planeten existierte?

21.12.14 • JEZT AKTUELL, START, WISSENSCHAFT, MEDIZIN & TECHNIKKeine Kommentare zu Neues von der „Curiosity“-Mission # 032: Deuten überraschende Methan-Schwankungen darauf hin, dass Leben auf dem Roten Planeten existierte?

JEZT - Der Mars-Rover Curiosity in einem Selbstportrait an seinem Standort Windjana -  Foto © NASA - Bildbearbeitung von InterJena

(JEZT / NASA) – Vor etwa drei Monaten hatte Mars-Rover „Curiosity“ nach monatelanger Fahrt durch Wüsten und zerklüftete Felslandschaften den Kraterberg Aeolis Mons (den die NASA Mount Sharp nennt) erreicht. Dann lüftete dieser Berg vor wenigen Tagen ein wichtigstes Geheimnis: Die fünf Kilometer hohe Erhebung inmitten des riesigen Gale-Kraters ist offenbar auf dem Boden eines gigantischen Sees entstanden, denn im Laufe von vielleicht einer Million Jahre oder auch Dutzenden Millionen Jahren sei er unter Wasser durch Ablagerungen entstanden, berichteten Forscher der US-Weltraumbehörde NASA.

Nun konnte man, möglicherweise im Zusammenhang mit einer Bohrung stehend, starke Schwankungen der Methan-Konzentration auf dem Roten Planeten festgestellen, wie die NASA meldete. Der von dem Forschungsroboter registrierte Methananteil in der Marsatmosphäre schnelle kurzzeitig bis zum Zehnfachen in die Höhe, berichteten Forscher um Christopher Webster vom Jet Propulsion Laboratory der US-Raumfahrtbehörde dem Fachblatt „Science“. Methan ist ein Gas, welches auf der Erde zumeist biologischen Ursprungs ist. Es kann insbesondere auf dem Mars jedoch auch auf andere Weise entstehen, etwa durch den Abbau von Staub und organischem Material, das mit Kometen auf den Roten Planeten geregnet ist.

JEZT - Bohrung des Mars-Rovers Curiosity am Fusse des Aeolis Mons Mount Sharp -  Foto © NASA - Bildbearbeitung von InterJena

In den Messdaten von „Curiosity“ schnellte die Methan-Konzentration jedoch kurzzeitig für etwa 60 Marstage bis zum Zehnfachen in die Höhe. Das sei überraschend, so Webster, weil Methan eine Lebensdauer von etwa 300 Jahren in der Atmosphäre habe. Als Grund für die Schwankungen vermuten die Wissenschaftler, dass sich in der Nähe des MArs-Rovers eine Methanquelle befinde, an der das Gas produziert oder ausgestoßen werde und sich dann rasch in der Umgebung verteile. Welcher Art diese Quelle ist, wissen die Forscher nicht. Direkte Hinweise auf biologische Aktivität haben sie der Aussage von Christopher Webster nach nicht gefunden.

„Curiosity“ war vor mehr als zwei Jahren auf dem Mars gelandet und hatte zunächst nur auf einem kleinen Stück der Marsoberfläche geforscht. Der Kleinwagen-große Roboter hat auf dem Roten Planeten bereits mehrere Kilometer zurückgelegt und zahlreiche wissenschaftliche Daten und Fotos zur Erde geschickt. Er überstand während seiner Mission schon Sandstürme, Computerpannen und Kurzschlüsse. Im Juni 2013 begann er schließlich seine, schier endlos lange, Fahrt zum Fuße des Kraterbergs. Acht Kilometer musste das ferngesteuerte Vehikel zurücklegen, bis „Curiosity“ und sein Mars-Labor schließlich im September 2014 am Aeolis Mons / Mount Sharp ankamen.





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