NASA bestätigt nun offiziell: Asteroid „Ultima Thule“ sieht anders aus, als zunächst angenommen

26.01.20 • INTERESSANTES, JEZT AKTUELL, NEWSCONTAINER, START, WISSENSCHAFT, MEDIZIN & TECHNIKKommentare deaktiviert für NASA bestätigt nun offiziell: Asteroid „Ultima Thule“ sieht anders aus, als zunächst angenommen

Das wahre Aussehen von Ultima Thule – Bildquelle: NASA/JHU APL/SwRI

(Bernhard Doepfer) – NASA bestätigt: Ultima Thule ist nicht das Objekt, von dem die Menschheit dachte, dass es letzten Monat war. Als die Raumsonde „New Horizons“ vor rund einem Jahr an Ultima Thule (offizielle Bezeichnung: 2014 MU69), dem erdfernsten Asteroiden, der bisher erforscht wurde, vorbeiflog, zeigten die Bilder zwei kreisförmige Flächen, die, wenn man sie mit bekannten 3D-Objekten vergleicht (einige Wissenschaftler sprachen von einem Schneemann als Vorbild), grob als Kugeln angesehen wurden.

Doch schon bald stellte sich bei der Analyse weiterer Fotos, die von „New Horizons“ kurz nach der höchsten Annäherung während des Vorbeiflugs aufgenommen und an die Erde zurückgesandt wurden, heraus, dass Sterne, die von Ultimaa Thule verdeckt worden waren, früher als erwartet wieder zu sehen waren. Die einzige mögliche Erklärung war, dass dieses 30 km lange Kuipergürtelobjekt eine andere 3D-Form haben muss, als man ursprünglich dachte (wir berichteten). Schon bald machte ein Modell die Runde, auf dem das größere der beiden Objekte namens „Ultima“ eher einem Berliner Pfannkuchen als einer Kugel ähnelt, während der kleinere Teil namens „Thule“ einer Art Walnuss ähnelt.

Fotoserie der Annnäherung an Ultima Thule – Bildrechte: NASA

Inzwischen hat sich diese These nach Ansicht der amerikanischen Weltraumagentur bestätigt und der Grund liegt wohl darin, dass sich nach übereinstimmender Ansicht vieler Wissenschaftler massereiche Objekte im Weltall aufgrund der Schwerkraft (und sei diese auch noch so klein) über die Jahrmillionen zu Kugeln organisieren, bei solch kleinen Asteroiden – zumal aus zwei Teilen bestehend, die irgendwann einmal zueinander gefunden haben und sozusagen aneinander gefroren sind – aber die Gravitation nicht ausreicht, um Kugeln zu formen.

Hinzu kommt bei Ultima Thule, dass das Doppelobjekt beständig um eine Achse rotiert, die nicht geeignet ist, Schwerkraft wirksam werden zu lassen. Gravitation spielt bei der Formung von Körpern möglicherweise eine weit geringere Rolle als bisher angenommen, was sich auch durch die Form des Kometen „67P/Tschurjumow-Gerasimenko“ (genannt: Tschuri) zu bestätigen scheint. Die Raumsonde „New Horizons“ ist im Übrigen weiter planmäßig auf ihren Flug in den Kuiper-Gürtel, nachdem sie Mitte 2015 den Zwergplaneten Pluto passiert hatte und im Januar 2019 Ultima Thule; weiterhin sendet die Raumsonde Daten und alle sechs Monate ein Referenzbild.





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